Glossar

Likelihoodquotient

Der Likelihoodquotient oder Likelihood Ratio (LR) gibt an, wie sich das Resultuat eines diagnostischen Tests auf die Chance für das Vorliegen einer Krankheit auswirkt.

Er berechnet sich aus Sensitivität und Spezifität und ist somit eine prävalenzunabhängige Größe.

Der positive Likelihoodquotient (LR+) gibt an, wie sich die Chance einer Erkrankung bei positivem Testergebnis verändert. Oder anders ausgedrückt, sagt der LR+, wie viel Mal wahrscheinlicher ein positives Testergebnis bei Kranken eintritt als bei Gesunden.

Ein LR+ über 3 wird als akzeptabel angesehen, ein LR+ über 10 als gut.

LR+ = Sensitivität / 1-Spezifität

Der negative Likelihoodquotient (LR-) gibt an, wie sich die Chance einer Erkrankung bei negativem Testergebnis verändert. Oder anders ausgedrückt, sagt der LR-, wie viel Mal wahrscheinlicher ein negatives Testergebnis bei Kranken eintritt als bei Gesunden. Man kann auch sagen, dass der Wert 1/LR- angibt, wie viel Mal wahrscheinlicher ein negatives Testergebnis bei Gesunden eintritt als bei Kranken.

Ein LR- unter 0,3 wird als akzeptabel angesehen, ein LR- unter 0,1 als gut.

LR- = 1-Sensitivität / Spezifität

Mithilfe des Likelihoodquotienten und der Prätest-Wahrscheinlichkeit oder auch Vortest-Wahrscheinlichkeit (Prävalenz) lässt sich die Posttest-Wahrscheinlichkeit oder auch Nachtest-Wahrscheinlichkeit ermitteln:

Posttest-Wahrscheinlichkeit = Posttest-Chance / (Posttest-Chance+1)

mit

Posttest-Chance = Prätest-Chance * LR+ und

Prätest-Chance = Prätest-Wahrscheinlichkeit / (1-Prätest-Wahrscheinlichkeit)

Einfacher lässt sich die Posttest-Wahrscheinlichkeit anhand eines Fagan-Nomogramms bei Angabe der Prävalenz und des LR+ ablesen.

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