Glossar

Skalenniveau

Je nach Ausprägungen (Werten), die ein untersuchtes Merkmal annehmen kann, lässt sich dem Merkmal ein Skalenniveau zuordnen. Die Skalierung des Merkmals bestimmt die zur Verfügung stehenden Verfahren zur statistischen Analyse. Es wird unterschieden in qualitative und quantitative Merkmalsausprägungen. Zu den qualitativen Skalen zählen die Nominalskala und die Ordinalskala / Rangskala, quantitative Skalen sind diskret oder stetig. Je höher das Niveau einer Skala ist, desto höher ist der Informationsgehalt.

Ein qualitatives Merkmal zeichnet sich dadurch aus, dass sich seinen Ausprägungen keine eindeutigen Zahlen zuordnen lassen, es lässt sich nicht quantifizieren, die Ausprägungen können nur benannt werden.

Zu den qualitativen Merkmalen zählen nominal skalierte Merkmale, wie z.B. Geschlecht, Blutgruppe oder Religionszugehörigkeit, sie lassen sich nicht anordnen / in eine Reihenfolge bringen.

Ordinal skalierte (rangskalierte) Merkmale sind ebenfalls qualitativ. Bei diesen lassen sich die Ausprägungen anordnen oder in eine Reihenfolge bringen (z.B. Tumorstadium, Karnofsky-Index oder eine Einteilung in 'vorhanden', 'teilweise vorhanden' und 'nicht vorhanden'), Abstände zwischen zwei Ausprägungen sind weder sinnvoll zu bestimmen, noch miteinander zu vergleichen.

Ein Alternativmerkmal ist ein qualitatives Merkmal mit genau zwei Ausprägungen, es heißt auch dichotom.

Um qualitative Merkmale statistisch auswerten zu können, werden den Ausprägungen Zahlen zugeordnet, deren Betrag aber willkürlich bzw. ohne rechnerische Bedeutung ist. Beschreibend werden diese Größen anhand von absoluten und prozentualen Häufigkeiten dargestellt.

Ein Quantitatives Merkmal ist quantifizierbar, den Ausprägungen lassen sich eindeutige Zahlen zuordnen.

Dabei unterscheidet man zwischen diskreten Merkmalen, deren Ausprägungen abzählbar sind, aber keine Bruchteile eines Ganzen existieren (z.B. Geburtenzahl, Anzahl Klinikaufenthalte oder Anzahl Lottospiele bis zum Gewinn) und den stetigen Merkmalen, die beliebig genau gemessen werden können (z.B. Körpergröße, Gewicht oder Temperatur).

Die stetigen Merkmale werden weiter unterteilt in intervallskalierte Merkmale und verhältnisskalierte Merkmale.

Eine Intervallskala (oder Abstandsskala) besitzt einen willkürlichen Nullpunkt (z.B. 0 °C), so dass der Abstand zwischen zwei Ausprägungen ermittelt und sinnvoll interpretiert werden kann, nicht aber das Verhältnis zweier Ausprägungen. ('5°C Temperaturunterschied' ist eine sinnvolle Aussage, während die Aussage 'dreimal so kalt' inhaltslos ist.)

Eine Verhältnisskala (Ratioskala) hat einen natürlichen Nullpunkt (z.B. Körpergröße), so dass neben Abstandsberechnungen auch Verhältnisse zwischen zwei Ausprägungen sinnvoll diskutiert werden können. (Die Aussagen '5cm Größenunterschied' und 'dreimal so groß' sind beide sinnvoll interpretierbar).

Intervallskalierte und verhältnisskalierte Merkmale heißen auch metrisch.

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